Theo Zwanziger gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Theo Zwanziger, früherer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat offenbar seine beiden Bundesverdienstkreuze zurückgegeben. Das berichtet die Bild-Zeitung. Demnach schickte der 74-Jährige seine Orden an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Ich kann bestätigen, dass der Sachverhalt zutrifft. Mein Mandant sieht seine Entscheidung als persönliche und private Entscheidung an, die nicht weiter kommentiert werden wird“, zitierte das Blatt Zwanzigers Rechtsanwalt Hans-Jörg Metz.

Zwanziger, von 2006 bis 2012 DFB-Chef, hatte die Auszeichnungen in den Jahren 2005 und 2012 erhalten. Grund für den Schritt ist wohl, dass Steuerfahnder das Haus von Zwanziger im November 2015 wegen der Sommermärchen-Affäre um die Heim-WM 2006 durchsucht hatten.

„Aus meinen Gesprächen mit ihm kann ich Ihnen mitteilen, dass er von einem Staat nicht geehrt werden möchte, dessen hessische Amtsträger bei der Steuerfahndung und der Staatsanwaltschaft pflichtgemäße Amtsführung mit unkontrolliertem Verfolgungseifer verwechseln“, so Metz.

Im Skandal um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 wird von der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) neben Zwanziger in Wolfgang Niersbach ein weiterer früherer DFB-Präsident beschuldigt. Dazu der damalige WM-Organisationschef Franz Beckenbauer, der frühere DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt sowie der ehemalige FIFA-Generalsekretär Urs Linsi.

Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden sind. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.

Quelle: sid / Foto: PIXATHLON/SID